Zum Inhalt springen

Dilemmageschichten

Unterrichtsbeispiel: Gruppendiskussionen/Dilemma-Geschichten

Fach/Bereich: Sachunterricht

Grundstufe 2: 3.+4. Schulstufe

Lernziele:

Die Schüler*innen…

… lassen sich auf eine Gruppendiskussion ein.

… vertreten ihre eigene Meinung und akzeptieren die Meinung der anderen.

… einigen sich auf eine Lösung in der Gruppe und präsentieren diese. 

Kompetenzbereich: Hören, Sprechen und Miteinander-Reden:

  1. Verständlich erzählen und anderen verstehend zuhören:
  2. Die Schüler*innen können anderen aufmerksam zuhören
  • In Gesprächen Techniken und Regeln anwenden:
  • Die Schüler*innen können mit anderen zu einem Thema sprechen, es weiterdenken und eigene Meinungen dazu äußern,
  • Die eigene Meinung angemessen äußern und vertreten bzw. einsehen, wenn sie sich geirrt haben, 
  • Sich an Gesprächsregeln halten und anderen respektvoll zuhören und sich fair mit deren Meinungen auseinandersetzen

Sozialform: Gesamtklasse

Sachanalyse

Begriffsdefinition „Dilemma“

Als Dilemma, auch Zwickmühle, wird die Zwangslage einer Person bezeichnet, die sich zwischen zwei Möglichkeiten entscheiden muss, die gleichermaßen schwierig sowie unangenehm sind. Demnach ist das Dilemma stets eine Situation, die zwar mehrere Auswege bietet, von denen allerdings keiner zum gewünschten Resultat führt. Weiterhin kann die Wahl zwischen zwei positiven Dingen als Dilemma bezeichnet werden.[1]

Was ist eine Dilemma-Geschichte?

Mit Hilfe von Dilemma-Geschichten wird versucht, eine Diskussion über ethisch- moralische Fragen in Gang zu bringen. Die Geschichte transportiert einen Konflikt, der nach mehreren Seiten hin auflösbar sein kann. Die ethische Bewertung der Haltungen ist nicht einfach, unterschiedliche Wertepräferenzen prallen aufeinander, der Wertekonflikt wird ausgetragen.[2]

Was ist eine Diskussion?

Eine Diskussion ist ein Gespräch. Diejenigen, die daran teilnehmen, nennt man Diskutanten. Sie haben normalerweise nicht dieselbe Meinung. In der Diskussion versuchen die Diskutanten, ihre Meinung deutlich zu machen. Die anderen sollen überzeugt werden.[3]

Regeln für Diskussionen

  1. Setzt euch so hin, dass ihr euch gegenseitig ansehen könnt!
  2. Achtet auf einen freundlichen Umgangston!
  3. Jeder darf aussprechen!
  4. Keiner wird ausgelacht!
  5. Achtet darauf, dass möglichst jeder zu Wort kommt!
  6. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung!
  7. Werdet nicht zornig oder rechthaberisch, wenn jemand anders denkt!
  8. Bleibt beim Thema!
  9. Traut euch, neue Argumente einzubringen![4]

Methodisch-didaktische Vorgehensweise: 

Zum Einstieg stellt die Lehrperson die Frage, was denn eine Diskussion überhaupt ist.

Die Schüler*innen dürfen ihr Wissen dazu einbringen. Die Antwort darauf ist: Eine Diskussion ist ein Gespräch zwischen mehreren Personen zu einem bestimmten Thema oder auch einem Ereignis. Bei einer Diskussion ist es üblich, dass nicht alle derselben Meinung sind. Aus diesem Grund müssen bestimmte Regeln eingehalten werden. 

Die Lehrperson hat Diskussionsregeln vorbereitet, die gemeinsam mit den Kindern erarbeitet werden. Dazu wird ein Merkblatt mit den wichtigsten Diskussionsregeln ausgeteilt. Die Regeln werden in der Klasse gemeinsam besprochen und die Kinder dürfen Fragen dazu stellen. 

Die Lehrperson liest die Dilemmageschichte vor. Nun werden die Kinder in 4er Gruppen eingeteilt. Die Schüler*innen dürfen in ihren Gruppen darüber diskutieren, was sie an Stefanies Stelle machen würden und sollen sich dabei auf eine gemeinsame Lösung in der Gruppe einigen. Die Kinder werden nochmals darauf hingewiesen, dass sie die zuvor besprochenen Diskussionsregeln möglichst einhalten sollen. Außerdem wird in jeder Gruppe eine Person bestimmt, die das Ergebnis im Anschluss der gesamten Klasse präsentieren wird. 

Für die Gruppendiskussion bekommen die Kinder zehn Minuten Zeit. Danach soll jede Gruppe ihr Ergebnis im Plenum präsentieren.

Zum Schluss findet eine Abschlussreflexion statt. Die Lehrperson fragt die Kinder, ob es immer ein Richtig oder Falsch gibt, oder es auch verschiedene Lösungen bei Diskussionen geben darf. Zudem wird gefragt, ob es wichtig war die Diskussionsregeln einzuhalten.

Arbeitsmittel:

  • Dilemmageschichte
  • Merkblatt zu den Diskussionsregeln

UNTERRICHTSVERLAUF

Einstieg im Plenum

Die Lehrperson stellt zu Beginn die Frage „Wer weiß, was man unter einer Diskussion versteht?“

Die Schüler*innen sollen vorhandenes Wissen dazu einbringen und gemeinsam zu einer Antwort kommen. 

„Eine Diskussion ist ein Gespräch zwischen mehreren Leuten zu einem bestimmten Thema oder auch einem Ereignis. Bei einer Diskussion ist es üblich, dass nicht alle derselben Meinung sind.“

Hauptteil/Gruppenarbeit

Die Lehrperson erklärt den Schüler*innen, dass es wichtig ist Regeln bei einer Diskussion einzuhalten. Dafür wird ein Merkblatt ausgeteilt. Die Klasse liest die Regeln gemeinsam durch und die Kinder dürfen Fragen dazu stellen. 

Nun wird den Kindern erklärt, dass sie im Anschluss in Gruppen diskutieren dürfen. Dazu müssen sie vorab aufmerksam einer Geschichte zuhören. 

Die Lehrperson liest die Dilemma-Geschichte vor und erklärt den Kindern, dass sie sich nun in der Gruppe gemeinsam auf eine Lösung einigen sollen und diese im Anschluss der Klasse präsentieren dürfen. 

Die Schüler*innen werden in 4er Gruppen eingeteilt. Es wird zudem ein Gruppensprecher/eine Gruppensprecherin bestimmt, der/die das Ergebnis im Anschluss in der Klasse präsentieren soll. 

Die Gruppen haben nun jeweils zehn Minuten Zeit über die Geschichte zu diskutieren und eine Gruppenlösung zu finden. Sobald sich alle geeinigt haben, wird das Ergebnis im Plenum vorgestellt.

Abschluss

Die Schüler*innen haben nun bemerkt, dass es immer unterschiedliche Sichtweisen zu einem Thema gibt. Die Lehrperson stellt nun die Frage: „Gibt es immer ein Richtig oder ein Falsch, oder gibt es auch mehrere Lösungen zu einem Thema?“

Die Schüler*innen dürfen sich dazu in der Klasse einbringen. 

Zum Schluss reflektieren die Kinder noch, was sie aus dieser Stunde für sich mitnehmen konnten.

Eine Strafe für wen?

Es ist ein schöner Nachmittag, endlich ist die Schule aus. Stefanie stürmt zusammen mit den anderen Kindern aus dem Schulhaus. Sie muss rasch nach Hause. Da merkt sie, dass sie im Schulzimmer ihre Jacke vergessen hat. Widerwillig geht sie zurück ins Schulzimmer. Zu ihrem Schrecken stellt sie fest, dass niemand in der Klasse sein Amt verrichtete: Die Tafel ist nicht geputzt, die Stühle stehen kreuz und quer zwischen den Pulten, ein Fenster steht noch offen, Papierschnipsel, ein Plastiksack und einige Farbstifte liegen am Boden herum. Das kommt nicht das erste Mal vor. Deshalb hat Herr Sommer, der Klassenlehrer, damit gedroht, den Ausflug ins Sauriermuseum abzusagen, falls sich die Ordnung nicht bessern sollte. Stefanie schaut auf die Uhr: Sie hat keine Zeit, jetzt noch für Ordnung zu sorgen. Sie darf nicht noch einmal zu spät nach Hause kommen, sonst droht ihr schon wieder Hausarrest. Aber das Sauriermuseum…?

  1. Versetze dich in die Lage von Stefanie hinein, was würdest du tun?
  2. Versuche deine Meinung zu begründen!
  3. Einigt euch in der Gruppe auf eine angemessene Lösung. 

Regeln für eine friedliche Diskussion

  1. Setzt euch so hin, dass ihr euch gegenseitig ansehen könnt!
  2. Achtet auf einen freundlichen Umgangston!
  3. Jeder darf aussprechen!
  4. Keiner wird ausgelacht!
  5. Achtet darauf, dass möglichst jeder zu Wort kommt!
  6. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung!
  7. Werdet nicht zornig oder rechthaberisch, wenn jemand anders denkt!
  8. Bleibt beim Thema!
  9. Traut euch, neue Argumente einzubringen!
Piktogramm in der Grundschule - Grundschulmaterial.de

[1] https://wortwuchs.net/dilemma/

[2] https://www.wirhelfen.at/w3/index.php?option=com_content&view=article&id=202&Itemid=954

[3] https://klexikon.zum.de/wiki/Diskussion

 

Kommentare sind geschlossen, aber Trackbacks und Pingbacks sind möglich.